Jana Dettmer 2025

12.04. – 30.05.2025

Schwetzinger Straße 91
D-68165 Mannheim
Mobil:
+49 (0) 177 400 6 222
Öffnungszeiten:
Dienstag-Freitag: 15-19 Uhr, Samstags: 11-15 Uhr sowie nach Vereinbarung

 



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Jana Dettmer: eine Künstlerin der Abstraktion im Dialog mit der Kunstgeschichte – Neue Arbeiten bei Böhner in Mannheim

Meine sehr geehrten Damen & Herren, liebe Kunstfreunde,

ich darf Sie recht herzlich begrüßen zu der Einzelausstellung mit Arbeiten von Jana Dettmer. Dieses ist bereits die zweite Einzelausstellung der Kölner Künstlerin. Die erste fand 2023 auch hier in den Räumlichkeiten der Mannheimer Galerie Böhner in der Schwetzinger Strasse statt. Jana, wir freuen uns, dass Du wieder einmal bei uns in Mannheim zu Gast bist – und das in unserem Jubiläumsjahr zum 30. Bestehen der Galerie Böhner.

Jana Dettmer wurde 1965 in Braunschweig in Niedersachsen geboren und lebt und arbeitet heute als bildende Künstlerin in Köln. Sie studierte Kunst an Kunstschulen und bei verschiedenen bedeutenden akademischen Künstlern wie Christos Karas, Heinz Zolper und Michael Jansen. Sie stellt seit 2016 öffentlich aus, so u.a. in Mannheim bei der Galerie Böhner 2022, 2023 und 2025 und mit der Galerie Böhner auf den internationalen Kunstmesse in Brüssel und Luxemburg.

Jana Dettmer ist zweifelsohne eine Künstlerin der Abstraktion. Die Abstraktion in der bildenden Kunst ist ein „weites Feld“ – würde Theodor Fontane wahrscheinlich an dieser Stelle formulieren und damit nicht leicht einzuordnen, sondern eher kompliziert. Das ist auch der Grund, warum ich Jana Dettmer als Grenzgängerin bezeichnen würde, als Wanderin zwischen den verschiednen Ebenen der Abstrakten Kunst. Sie ist sowohl in der Kunst der Monochromie zuhause als auch in der Kunst der Farbfeldmalerei, manche Werkreihen stehen dem Abtrakten Expressionismus nahe, andere wiederum spielen wiederum in der gleichen Liga, experimentieren jedoch mit anderen Materialien wie z.B. Kunstharz oder auch Polyresin.

In der Bilderwelt der Künstlerin spiegelt sich die große Welt der Abstraktion gewissermaßen im Kleinen wider. Die Anfänge der abstrakten Kunst haben ihre Wurzeln im antiken Griechenland. Schon Platopn formulierte: „Gerade Linien und Kreise sind…nicht nur schön…sondern ewiglich und absolut schön.“ Was wollte der berühmte Philosoph damit sagen? Nun, Platon wollte damit zum Ausdruck bringen, dass nicht gegenständliche Bilder eine absolute, nicht veränderliche Schönheit besitzen. Ein Werk braucht nur Linien und Farben um wertgeschätzt zu werden, es muß also nicht zwingend ein gegenständliches Objekt abgebildet werden.

Die abstrakte Kunst in der Form, wie wir sie heute kennen, ist jüngeren Datums und ist entstanden als Abkehr von der klassischen und traditionellen Malerei in Europa im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert: Hier wären Namen zu nennen wie Hans Sahl, Jackson Pollock, Sam Francis aber auch Willem de Kooning, Helen Frankenthaler und Mark Rothko.

Der zweite Weltkrieg und die damit einhergehende Verdammung der Abstraktion als entartete Kunst durch den Nationalsozialismus hatte seine Spuren hinterlassen und natürlich auch Einfluß auf das internationale Kunstgeschehen der Nachkriegszeit. Es mußte vor allem in Europa viel nachgeholt werden, nachgeholt, was in der düsteren Zeit zuvor verboten war, so entwickelte sich die Abstraktion zügig und radikal in viele „Untergruppen“ wie Abstrakter Expressionismus, Informelle Malerei, Farbfeldmaterei, Monochrome Malerei und dergleichen mehr.

Um die bildende Kunst im Allgemeinen bewerten zu können, muß man diese zunächst verstehen und auch einzuordnen in der Lage sein. Die Einordnung ist also Voraussetzung zu deren Verständnis. Was bei uns landläufig als einengendes „Schubladendenken“ abgewertet wird, ist in Wahrheit Voraussetzung für das notwendige Verständis eines jeden Kunstwerkes. Jana Dettmers Arbeiten sind Kunst, weil diese einen gesellschaftlichen und kunstphilosophischen Hintergrund haben, einen Hintergrund, der auch heute noch gültig ist, wie ich im vorangehenden Teil meiner Ausführungen versucht habe, deutlich zu machen. Die Künstlerin hat dabei natürlich auch Spass an der Arbeit und am Experiment vor allem mit Farben, mit Materialien. Jana Dettmers Werke trotzen voller Energie und Lebensfreude. Sie nennt das selbst „Power of Colour“: der Titel eines ihrer sehr schönen Kataloge, der Arbeiten aus ihren vorher gennanten Werkgruppen vereinigt, von denen weiter oben die Rede war. Auch wir haben uns wieder für diese Werkgruppen entschieden, stehen diese doch für die Bandbreite der künstlerischen Produktion der Künstlerin ein.

Es werden sowohl Werke gezeigt, die in Anlehnung an den Abstrakten Experessioninismus entstanden sind wie ‚Landscapes‘ oder ‚Seascapes‘ als kleines Format, die in Mischtechnik auf Leinwand daher kommen und perfekt umgesetzt wurden, wo Form und Inhalt eine Einheit bilden – also auch von handwerklicher Professionalität zeugen. Weiters gibt es die großformatigen Leinwände mit etwas rauherer Oberflächenstruktur und gedeckteren Farben zu sehen, teils mit der Rakeltechnik gearbeitet und last but not least die an der Farbfeldmalerei orientierten und teils auch etwas an konkreter Kunst (Mondrian) erinnernden Mittelformate mit leuchtenden Acrylfarben und Resin auf Holz.

Jana Dettmer, eine Wanderin zwischen den Welten. Wir freuen uns auf weitere Reisen.

Text: Dr. Claus-Peter Böhner-Fery

• 28. Januar 2025

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