11 TURKISH ARTISTS
& GERMAN FRIENDS 2022

SAMMLUNG & GALERIE BÖHNER
GEMEINSCHAFTSAUSSTELLUNG

22.04.2022 – 15.09.2022

Besselstraße 20-22
D-68219 Mannheim
Mobil:
+49 (0) 177 400 6 222
Öffnungszeiten:
Montag-Freitag: 9-17 Uhr
sowie nach Vereinbarung

 



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Laudatio öffnen

Meine sehr geehrten Damen & Herren,

unsere Vorstellung von der Bildenden Kunst in der Türkei ist meist von folkloristischen Vorstellungen geprägt. Dieses Bild entspricht natürlich nicht der Realität, denn die Türkei ist, zumindest was die Städte, vor allem Ankara und Istanbul angeht, ein sehr modernes Land, das auch eine lebendige Kunstszene hat, die international vernetzt ist. Das zeigen sowohl die Biennalen, die in den vergangenen Jahren in der Türkei stattfanden, als auch die Wahrnehmung zeitgenössischer türkischer Künstlerinnen und Künstler auf dem internationalen Parkett. So gab es zum Beispiel vor einigen Jahren im Haus Konstruktiv in Zürich eine vielbeachtete Ausstellung zum Thema Abstraktion in der Türkei. Dort waren 80 Arbeiten von 21 Kunstschaffenden zu sehen, die mit ihren Werken die Zeitspanne zwischen 1949 und der Gegenwart der konstruktiv-konzeptionellen Richtung markierten. Namen türkischer Maler wie Ahmed Oran sind mittlerweile unter Kunstsammlern hier im Westen geläufig. Die aus der Türkei stammende, heute in Berlin lebende Künstlerin Pina Öğrenci ist bei der diesjährigen documenta in Kassel mit dabei.

Die türkische Kunst stand und steht in einem ausgeprägten Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Innovation, mehr noch: In einem besonderen Maß wird hier die Stellung der Kultur dieses Landes am Schnittpunkt zwischen Orient und Okzident deutlich. Dies war schon bei den Künstlern vergangener Generationen offensichtlich, die sich an Paris und dem französischen Impressionismus orientierten. Beispiele hierfür sind Halil Pascha, 1857 geboren. Er studierte in Paris an der Akademie Jean Leon Gerôme und reüssierte in seiner Heimatstadt Istanbul als Landschaftsmaler. Ebenso Nazim Ziyan Güran, 1881 geboren. Er studierte in Paris an der Akademie Julian, die in dieser Zeit zu den gefragtesten Ausbildungsstätten für ausländische Künstler in Paris gehörte. Am deutlichsten kommt diese Auseinandersetzung mit diesem Spannungsverhältnis in unserer heutigen Ausstellung in der SAMMLUNG & GALERIE BÖHNER in den Arbeiten von Nilgün Sipahioglu Dalay zum Ausdruck, wo die Widderfrau als wilder femininer Archetypus für das Postulat steht, hier männliche und weibliche Charakterzüge, die in der traditionsgeprägten Türkei strikt voneinander getrennt sind, miteinander zu vereinigen. Gibt es in Nilgün Sipahioglu Dalays Bildern sicherlich Spuren, die auf das Land Türkei schließen lassen, so sind die Gedanken, die sie darin verarbeitet universell. Dies gilt auch für die ihrer zehn Kolleginnen und Kollegen aus der Türkei, die heute hier in der imposanten Ausstellung zu sehen sind. Kultur kennt keine Vaterländer, Kultur ist ein Vaterland, dem man als Kulturmensch und erst recht als Kunstschaffender unmittelbar angehört. Insofern ist diese Ausstellung hier ebenfalls universell und neben den elf türkischen Künstlern stehen die Arbeiten von fünf deutschen, die sich ganz organisch in diese Ausstellung einfügen.

Die heute hier bei Böhner gezeigten Arbeiten sind, wie Sie beim ersten Gang durch die sehr weitläufigen Ausstellungsräume festgestellt haben werden, in erster Linie aus dem Bereich der Malerei und zum größten Teil figurativ oder erzählerisch. So die der 1969 in der Türkei geborenen Elif Okur Tolun. Sie lebt heute in Ankara. Ihre oft in krassen hell-dunklen Tönen gehaltenen Kompositionen lassen an Winterlandschaften denken. Die schwarzen Krähen, die so gar nicht in unser Bild von der Türkei passen wollen, verstärken diese Atmosphäre noch. Dabei verschmelzen Abstraktion und Figuration übergangslos ineinander. Im vorderen Bereich kontrastieren ihre Bilder mit den Bronzeskulpturen von Yildiz Yilmaz Kacar, die 1978 in Istanbul geboren wurde. Sie studierte an der Sakarya Universität in Istanbul. Dort erlernte sie die Kunst der Keramik, eine sehr archaische Kunstform, die sie auch auf andere Materialien und Techniken übertrug. So haben ihre kleinen Bronzeskulpturen, die sie hier sehen, einen prähistorischen Charakterzug, der an Artefakte aus untergegangenen Kulturen denken lässt. Der Kontext, in dem sie stehen, erscheint uns rätselhaft. Die Titel wie „Women without name“ der Serie hilft bei der Deutung auch nicht weiter. Die bizarre Formgebung und die Schönheit der farbigen Oberflächen bezaubert.

Ihr benachbart sind die Arbeiten von Olgu Sümengen Berker, die ebenfalls Keramik studiert hat. Ihre Plastiken sind sowohl in der Türkei als auch in Deutschland sehr gefragt, was sich nicht zuletzt in der Vielzahl der Einzelausstellungen, welche die 1978 geborene Künstlerin bereits erfolgreich absolvierte, zeigt. Dabei huldigt sie bei der Formgebung keineswegs der landläufigen Idealisierung des weiblichen Körpers, sondern wählt einen eher realistischen Blick. Von zentraler Bedeutung bei ihren Plastiken ist vor allem die Oberfläche, die auf eine sehr akzentuierte Weise hervorgehoben wird. Dabei kommt ihr der Werkstoff Porzellan, bei dem im Gegensatz zum Steinzeug Ton und Glasur miteinander verschmelzen, sehr entgegen, denn durch die milchige Transparenz des Porzellans kommt die malerische Strukturierung dieser Oberflächen besonders gut zum Tragen. Aysel Gözübüyük und Hatice Terzi Aykanat sind zwei Künstlerinnen, die in einem Teil ihrer Werke ähnliche Sujets bedienen. Hierbei geht es ebenfalls um die menschliche Figur als Metapher für die innere Befindlichkeit. Bei Gözübüyük ist es ein Moment, in dem man sich nicht beobachtet fühlt, und sich ganz bei sich wähnt. Diesen Augenblick genau zu erfassen und in eine reduzierte aber vollständige Bildsprache zu übersetzen, ist das Ziel, das beide auf unterschiedliche Weise umsetzen. Gözübuyük baut ihre Bilder in Farbschichten auf. Wohingegen Aykanat die Zeichnerin ist. Bei ihren Multiples verwenden die Künstlerinnen Plexiglas, das sie auf der Rückseite bedrucken und so den Eindruck des Schwebens verstärken.

Im Gegensatz zu den bisher genannten Künstlerinnen aus der Türkei, die alle eine akademische künstlerische Ausbildung absolvierten, kommt der 1953 geborene Savas Karagözlü aus dem Wirtschaftsbereich. Mit Malerei beschäftigte er sich neben dem Beruf. Seit 2002 nimmt er an internationalen Gruppenausstellungen teil, so in Frankreich, Spanien und den Arabischen Emiraten. Was Sie hier von ihm sehen, sind Pferdebilder. Geheimnisvoll winden sich die Formen aus der dunklen Malfläche heraus. Dabei wirkt der vielschichtige Farbauftrag informell aufgetragen. Eher malerisch unter weitgehendem Verzicht auf Zeichnung entstehen hier die Konturen spielerisch aus Licht und Schatten. Die Kunst der türkischen Künstler korrespondiert, wie gesagt, mit den Arbeiten von fünf deutschen Teilnehmern. Philipp Wagenmanns Skulpturen begegnen wir nicht nur hier im Foyer, sondern auch ganz oben auf der Dachterrasse der Galerie, wo er mit seinen monumentalen Arbeiten vertreten ist. Dabei orientiert sich Wagenmann an den Naturformen teilweise sehr alter Baumstämme, die er mit Vorliebe verwendet. Seine künstlerischen Ambitionen und seine Arbeit als Werklehrer in einer Walldorfschule gehen dabei Hand in Hand.

Bei Margret M. Hübschen sind es Bronzeplastiken, mit denen sie das Unsichtbare sichtbar macht. Die menschliche Figur bringt hier durch die Haltung, die sie einnimmt, das Innere nach außen. Dabei unterstützt das reflektierende Licht bei den Bronzen das sinnliche Erleben der Form. Bei einem Teil ihrer Arbeiten verwendet sie Stuck, um gerade diese Reflexion auszuschalten und den Blick ganz auf die Dynamik zu konzentrieren. Sind es bei Margret M. Hübschen die Körper, die durch ihre dezidierte Haltung Innerlichkeit äußerlich abbilden, so sind es bei Serdar Leblebici, der 1961 in Izmir geboren wurde, die Porträts, welche als Spiegel der Seele erscheinen. Dabei schälen sich die Gesicher förmlich aus einem Nebelschleier von fein aufeinander abgestimmten Farben heraus. Leblebici stellt damit einen spannungsreichen Schwebezustand zwischen komplexen Physiognomien und aperspektivischen räumlichen Suggestionen her. Seinen Arbeiten gegenüber befinden sich die Bilder von Nuray Tümer, die 1960 in Deutschland geboren wurde und heute in Izmir ein Maleratelier betreibt. Ihre Bilder stecken voller Dramatik, die im Zusammenspiel zwischen Porträt und Landschaft entsteht. Dabei bedient sie sich eines Archetypus, nämlich dem des Waldes. Welche Erlebnisse mögen hier den Anlass gegeben haben?

Ähnlich spannungsvoll erzählerisch, koloristisch aber weit komplexer als bei Tümer, erscheinen die Arbeiten von Filiz Pelit. Schon allein der aperspektivisch informelle, durch sich wechselseitig durchdringende Farbschichten erzeugte Hintergrund, zieht den Blick des Betrachters magisch auf sich. Zu diesem so inszenierten atmosphärischen Bildraum passen die geheimnisvollen, sensibel ausgearbeiteten Feengestalten. Wie sehr es Nurhilal Harsa auf die koloristische Wirkung der Farbe ankommt, sieht man in den beiden Werkbereichen, die sie hier ausstellt. Menschliche Physiognomie, vor allem die Augen, aber auch die Landschaft mit zauberhaften koloristischen Nuancen sind dabei die Projektionsflächen, wo sie ihre Farbenspiele entwickelt. Diese Landschaften auf Papier korrespondieren mit Arbeiten gleichen Sujets von Blanka Mandel, denen wir im zweiten Obergeschoss der Galerie begegnen. Hier überwiegt allerdings die Freude an der Farbe gegenüber der Suche nach Struktur. Mandel bewegt sich im Bereich des reinen Informel, wobei die Farbschleier eine weite Raumwirkung entfalten. Für die Arbeiten von Utaellamaria Peter, die aus Rheinhessen stammt, braucht man eine Weile und sollte sich die Zeit dafür auch nehmen, denn in ihrer ironisch humorvollen Art zu malen leistet sie doch auch ein Stück Kulturkritik und am Umgang des Menschen mit seinen Mitgeschöpfen zwecks Aufbaus einer Zivilisation, die unglücklich macht. Die Malerin Mona Pfürtner wurde in Köln geboren, lebt aber schon seit vielen Jahren in Berlin. In der Serie, die sie für Mannheim ausgewählt hat, geht es um ihre Wahlheimat. Allerdings zeigt sie uns nicht die Highlights, die jeder kennt. Sie nimmt uns vielmehr mit auf ihren ganz privaten Weg durch ihr Viertel und macht uns mit dem Charme des Alltäglichen bekannt, mit dem Zauber, der dem Touristenblick verborgen bleibt.

Text: Dr. Helmut Orpel

Laudatio (english version)

Ladies & Gentlemen,

our perception of the visual arts in Turkey is mostly characterized by folkloristic ideas. Of course, this image does not correspond to reality, because Turkey is, at least as far as the cities are concerned, especially Ankara and Istanbul, a very modern country that also has a lively art scene that is internationally networked. This is shown both by the biennials that have taken place in Turkey in recent years and by the perception of contemporary Turkish artists on the international stage. For example, a few years ago there was a highly acclaimed exhibition about abstraction in Turkey at Haus Konstruktiv in Zurich. There, 80 works by 21 artists were on display, whose works marked the period between 1949 and the present of the constructive-conceptual direction. Names of Turkish painters such as Ahmed Oran are now familiar among art collectors here in the West. The Turkish-born artist Pina Öğrenci, who now lives in Berlin, is included in this year’s documenta in Kassel.

Turkish art was and still is in a pronounced tension between tradition and innovation, more than that: to a special degree, the position of the culture of this country at the intersection between Orient and Occident becomes clear here. This was already evident in the artists of past generations, who oriented themselves to Paris and French Impressionism. Examples of this are Halil Pasha, born in 1857. He studied in Paris at the Jean Leon Gerôme Academy and succeeded as a landscape painter in his hometown of Istanbul. Likewise, Nazim Ziyan Güran, born in 1881. He studied in Paris at the Julian Academy, which was one of the most sought-after training centers for foreign artists in Paris at the time. This examination of this tension is most clearly expressed in our exhibition today in the SAMMLUNG & GALERIE BÖHNER in the works of Nilgün Sipahioglu Dalay, where the Aries woman as a wild feminine archetype stands for the postulate of uniting male and female character traits, which are strictly separated from each other in tradition-ridden Turkey. If there are certainly traces in Nilgün Sipahioglu Dalay’s pictures that suggest the country of Turkey, the thoughts she processes in them are universal. This also applies to those of her ten colleagues from Turkey, who can be seen here today in this impressive exhibition. Culture knows no fatherlands; culture is a fatherland to which one belongs directly as a cultural person and even more so as an artist. In this respect, this exhibition here is also universal, and alongside the eleven Turkish artists are the works of five German artists, who fit quite organically into this exhibition.

The works shown here today at Böhner are, as you will have noticed during your first walk through the very spacious exhibition rooms, primarily from the field of painting and for the most part figurative or narrative. Such is the case with Elif Okur Tolun, who was born in Turkey in 1969. She now lives in Ankara. Her compositions, often in stark light-dark tones, are reminiscent of winter landscapes. The black crows, which do not want to fit at all into our image of Turkey, reinforce this atmosphere. Abstraction and figuration merge seamlessly into one another. In the front area, her paintings contrast with the bronze sculptures of Yildiz Yilmaz Kacar, who was born in Istanbul in 1978. She studied at Sakarya University in Istanbul. There she learned the art of ceramics, a very archaic art form, which she also transferred to other materials and techniques. Thus, her small bronze sculptures seen here have a prehistoric feel, reminiscent of artifacts from lost cultures. The context in which they are placed seems enigmatic. The titles like „Women without name“ of the series do not help with the interpretation either. The bizarre shapes and the beauty of the colored surfaces are enchanting.

Adjacent to her are the works of Olgu Sümengen Berker, who also studied ceramics. Her sculptures are in great demand both in Turkey and in Germany, which is reflected not least in the large number of solo exhibitions that the artist, born in 1978, has already successfully completed. In her design, she by no means pays homage to the common idealization of the female body but chooses a more realistic view. Of central importance in her sculptures is above all the surface, which is emphasized in a very accentuated way. In this respect, the material porcelain, in which clay and glaze melt together in contrast to stoneware, suits her very well, because the milky transparency of porcelain brings out the painterly structuring of these surfaces particularly well. Aysel Gözübüyük and Hatice Terzi Aykanat are two artists who use similar subjects in some of their works. Here, too, the focus is on the human figure as a metaphor for the inner state of mind. In Gözübüyük’s work, it is a moment in which one does not feel observed and imagines oneself to be completely with oneself. To capture this moment precisely and translate it into a reduced but complete visual language is the goal that both realize in different ways. Gözübuyük builds her paintings in layers of color. Whereas Aykanat is the drawer. In their multiples, the artists use Plexiglas, which they print on the back, thus enhancing the impression of being floating.

In contrast to the artists from Turkey mentioned so far, all of whom have completed academic artistic training, Savas Karagözlü, who was born in 1953, comes from the business sector. He occupied himself with painting alongside his profession. Since 2002 he has participated in international group exhibitions, for example in France, Spain and the Arab Emirates. What you see here from him are horse paintings. Mysteriously the forms wind out of the dark painting surface. The multi-layered application of paint seems informally applied. The contours emerge playfully out of light and shadow, more like a painter’s work, largely dispensing with drawing. The art of the Turkish artists corresponds, as already mentioned, with the works of five German participants. We encounter Philipp Wagenmann’s sculptures not only here in the foyer, but also at the very top of the gallery’s roof terrace, where he is represented with his monumental works. Wagenmann takes his cue from the natural forms of sometimes very old tree trunks, which he loves to use. His artistic ambitions and his work as a work teacher in a Walldorf school go hand in hand.

In the case of Margret M. Hübschen, it is bronze sculptures with which she makes the invisible visible. Here, the human figure brings the inside out through the posture it assumes. In doing so, the reflecting light in the bronzes supports the sensual experience of the form. In some of her works she uses stucco to eliminate precisely this reflection and to concentrate the gaze entirely on the dynamics. While in Margret M. Hübschen’s work it is the bodies that outwardly depict inwardness through their determined posture, in Serdar Leblebici’s work, who was born in Izmir in 1961, it is the portraits that appear as mirrors of the soul. The faces literally peel out of a misty veil of finely coordinated colors. Leblebici thus establishes a tense state of suspension between complex physiognomies and aperspectival spatial suggestions. Opposite his works are the paintings of Nuray Tümer, who was born in Germany in 1960 and now runs a painter’s studio in Izmir. Her paintings are full of drama, which is created in the interplay between portrait and landscape. In doing so, she makes use of an archetype, namely that of the forest. What experiences might have given rise to this?

Filiz Pelit’s works appear similarly excitingly narrative, but far more complex in terms of color than Tümer’s. The aperspectival, informal background alone, created by interpenetrating layers of color, magically draws the viewer’s eye. The mysterious, sensitively worked out fairy figures match this atmospheric pictorial space staged in this way. How much Nurhilal Harsa cares for the impact of color can be seen in the two work areas she exhibits here. Human physiognomy, especially the eyes, but also the landscape with enchanting coloristic nuances are the projection surfaces where she develops her color plays. These landscapes on paper correspond with works of the same subject by Blanka Mandel, which we encounter on the second floor of the gallery. Here, however, the joy of color prevails over the search for structure. Mandel moves in the realm of pure Informel, with the veils of color developing a wide spatial effect. For the works of Utaellamaria Peter, who comes from Rheinhessen, one needs a while and should also take the time for it, because in her ironically humorous way of painting she also makes a piece of cultural criticism and on the treatment of man with his fellow creatures for the purpose of building a civilization that makes unhappy. The painter Mona Pfürtner was born in Cologne, but has lived in Berlin for many years. The series she has chosen for Mannheim is about her adopted city. However, she doesn’t show us the highlights that everyone knows. Rather, she takes us on her own private journey through her neighborhood and introduces us to the charm of the everyday, to the magic that remains hidden from the tourist’s eye.

Text: Dr. Helmut Orpel


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• 28. Februar 2022

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