Katsuya Ueda 2020

05. – 31.12.2020

Schwetzinger Straße 91
D-68165 Mannheim
Mobil:
+49 (0) 177 400 6 222
Öffnungszeiten:
Dienstag-Freitag: 15-19 Uhr, Samstags: 11-15 Uhr sowie nach Vereinbarung


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Meine sehr geehrten Damen & Herren,

prachtvolle, anmutige Seidenstickereien, hauchzartes, mit farbenfrohen Motiven aus der Pflanzenwelt fein bemaltes Porzellan, geheimnisvoll glänzende Schellackdekors, nicht zuletzt ansprechende Farbholzschnitte mit atemberaubenden Perspektiven, all diese Schätze verdanken wir der sublimen Kunst von Kunsthandwerkern aus Asien, die seit jeher gewohnt sind, eine anspruchsvolle Kundschaft zu bedienen, die höchste ästhetische Ansprüche stellt. Sowohl in Indien, China, vor allem aber in Japan haben viele dieser Techniken, die Kunsthandwerker auf der ganzen Welt bis heute anwenden, ihren eigentlichen Ursprung. In Europa wurde das außerordentliche Können der asiatischen Meister zunächst nur schlecht kopiert, bevor es endlich gelang, annähernd Gleichwertiges zu schaffen.

An solche Zusammenhänge denkt man, wenn man die Galerie Böhner in der Schwetzinger Straße betritt, wo zurzeit Werke des Künstlers Katsuya Ueda gezeigt werden. In seinem Werk greift dieser Künstler bestimmte kunsthandwerkliche Traditionen auf und verbindet sie mit den anmutigen Motiven seiner Malerei.

Von ihrem Wesen her sind die Bilder Uedas besinnlich, introvertiert und meditativ. Sie wirken in einem guten Sinne beruhigend auf den Betrachter und passen somit recht gut in eine Zeit wie der unseren, die sehr stark von einer allgemeinen Verunsicherung geprägt ist, die die Welt nicht erst seit der allgegenwärtigen Corona-Pandemie erfasst hat. Vor allem die Kleinformate des Künstlers wirken außergewöhnlich anziehend.

In Japan erfreut sich Katsuya Ueda höchsten Ansehens, wohingegen er in Europa bis jetzt nahezu unbekannt ist. Er wurde 1944 in Kyoto geboren und besuchte die Universität der Künste in Tokio. Schon früh erhielt er wichtige Kunstpreise und nahm an viel beachteten Ausstellungen innerhalb Japans teil.

Seit 2000 unterrichtet er an der Kyushu Sangyo Universität, die ihn 2015 zum Honorarprofessor ernannt hat. Bereits vor dieser Zeit bekleidete er zahlreiche Funktionen in unterschiedlichen Kulturkomitees und bei Auswahljurys für Kunstausstellungen.

Katsuya Uedas Werke sind in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, unter anderem im Nationalen Museum für moderne Kunst in Kyoto, im japanischen Außenministerium und in zahlreichen japanischen Botschaften im Ausland.

Die Bilder, die er in der Mannheimer Galerie Böhner zeigt, verkörpern selbstverständlich nur eine kleine Auswahl aus seinem Schaffen. Diese Auswahl umfasst kleine und kleinste Formate. Aber gerade die Fertigkeit, die er bei diesen Miniformaten unter Beweis stellt, spricht für das gesamte Werk. Wir haben es hier mit einem Künstler zu tun, der nicht auf die kurzlebige Effekthascherei setzt, sondern auf den offenen und geduldigen Betrachter, der die Zeit mitbringt, um sich intensiv auf ein Werk einzulassen.

Bei den in Mannheim ausgestellten Arbeiten Katsuya Uedas fallen zunächst die außergewöhnlichen Blau- und Türkistöne auf, die den Betrachter regelrecht in ihren Bann ziehen. Man denkt dabei an die Malerei der Romantik, die einen ähnlichen geheimnisvollen Farbkanon aufbauten. Durch ein besonderes Verfahren, unter Verwendung reflektierender hauchzarter Metalle, die Ueda ähnlich wie das Blattgold in der byzantinischen Malerei fein auf den Malgrund aufträgt, erreicht er eine Reflexionsschicht innerhalb des Bildes, die sich organisch mit dem sehr transparent aufgebauten Farbauftrag verbindet. Dadurch entsteht eine Art Schleier, durch den hindurch der Betrachter einen Teil des Bildgeschehens wahrnimmt, während gleichzeitig die auf dieser Schicht aufgemalten Motive plastisch hervortreten. Das eigentliche Bild entsteht somit in einer Art Zwischenraum zwischen dem Vorder- und dem Hintergrund.

Dieses Verfahren kommt den feinen, leicht vergänglich wirkenden Sujets, die Katsuya Ueda bevorzugt, sehr entgegen.

Dies sind sehr häufig Blumenmotive, aber auch ganz banale Alltagsgegenstände, die durch diese Art der malerischen Behandlung zu etwas Übersinnlichem werden. Besonders ansprechend bei der Auswahl für die Mannheimer Galerie sind auch die Landschaften, wie zum Beispiel die Darstellung einer Insel in einem Gebirgssee, der von hohen Bergen umgeben ist. Dieses Werk trägt den Titel „Dawn“, (Dämmerung) und gehört zu den poetischsten in der aktuellen Ausstellung.

Text: Dr. Helmut Orpel

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• 22. Oktober 2020

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